Donnerstag, 8. Dezember 2011

WINTERSPAZIERGANG

Wenn schon das Werk derzeit mager ist, Frau ist es nicht und so beschließt sie einen Spaziergang. Mit Hund - das sorgt für Geschwindigkeit. Mit Photoapparat - das garantiert Entschleunigung.


Natürlich bin ich wieder einmal zu spät, denn vor die Sonne haben sich dicke Wolken geschoben.


Aber die eine oder andere Sonneninsel ist noch zu erspähen.


Zum Beispiel am Gaisberg und seinen Ausläufern.


Der Untersberg hingegen schaut so düster ...


... dass ich lieber die Clematis im Vordergrund fokussiere.


Ein kleiner Schwenk nach rechts und schon ist die Festung im Visier.


Das Wasser der Salzach ist derzeit sogar meinem Hund zu kalt ...


... und auch das Fahrrad schaut aus ...


... als würde es sich nicht wirklich wohl fühlen. Das dürfte aber nicht unbedingt an der Temperatur liegen.


Hinter dem Zickzack der Brücke ahnt man das Gebirge ...


... und zu des Hundes Leidwesen warte ich, bis die Möwe ...


 ... die Güte hat, herüber zu fliegen. Ob sie wirklich Emma heißt? Ich habe sie weder mit Roggenbrot, noch rötlichen Zibeben gefüttert.

 
Möwenlied
 
Die Möwen sehen alle aus
als ob sie Emma hiessen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.

Ich schieße keine Möwe tot,
ich lass sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, 
sei zufrieden, ihr zu gleichen.

Christian Morgenstern


Dort unten sitzen noch einige Emmas und Blesshühner...


... und da tummeln sich die Emmas bei den Enten. Emma-Redaktionssitzung?


Noch scheint am Gaisberg die Sonne.


Wenn sie weg ist, wird die Lampe angeknipst. Für die Touris.


Ich wende mich vom Kai ab und überlege, ob orthographische Fehler vermehrt bei Wörtern vorkommen, die in der Schule totgeschwiegen werden.


Den Hund freut der Gang über die Wiese, mich erfreut die Optik der Eispatzerl.


Den Hund erfreut meine Freude nicht, denn er muß (wieder) warten.


Gemein wie ich bin, lasse ich ihn nicht einmal in den Maulwurfhügeln graben.


Eigenartiger Weise auch nicht im Dünger wälzen. Spielverderberin ich.


Der Zaun signalisiert: wir kommen zurück in die wahre Zivilisation. Welch Kontrast tut sich da auf.


Aber es gibt auch weniger Propperes, zum Glück.


Es ist erst 15 Uhr, trotzdem wird das Licht schon rarer.


Im Entenparadies ist Hochbetrieb ...


... und ich rätsle, ob das die beiden sind, die seit Jahren jedes Frühjahr mein Biotop als privates Swimmingpool nutzen.


Ein paar Schritte noch durch die eigene Wildnis und wir sind zu Hause.


Die abgepickten Hagebutten erinnern mich daran: Muss heute noch Meisenknödel und andere Köstlichkeiten auf die Bäume hängen.


An der auf den Bildern angegebenen Uhrzeit kann ich erkennen, dass wir nur eine dreiviertel Stunde unterwegs waren. Bin ich froh, dass der Hund nicht sprechen kann - er würde sich bestimmt beschweren.

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