Dass Pflanzen mich in höchtem Maße beglücken, habe ich ja schon einmal geschrieben. Dass ich Gärten und Parks liebe, ist daher nur schlüssig. Heute lade ich zu einem Spaziergang in den Parc de Wesserling ein, dem größten Garten im Elsass.
In den ersten Junitagen dieses Jahres habe ich den Park besucht - und war hingerissen. Das trübe Wetter draussen passt genau richtig, um ein bissl in Erinnerung und in meinen Bildern zu versinken...
Ich beginne einmal mit der Beschreibung von der Elsässer Tourismus-Seite, aus der die Geschichte und die Einbettung in das Gesamtkonzept hervorgeht.
Der Wesserling-Park und seine vier Gärten
Mit vier üppigen Gärten und einem Museum stellt die königliche Textilmanufaktur Wesserling einen einzigartigen Zeitzeugen der Textilindustrie im Elsass dar.
Der Garten Wesserling steht unter Denkmalschutz. Er gehört zu den schönsten im Elsass: ein englischer Park, mediterrane Terrassen, ein sogenannter französischer Garten und auch Gemüsebeete wie in den Schrebergärten des 20. Jahrhunderts. Im Park lassen sich theatralische Stimmungen vorteilhaft inszenieren. So spielt sich hier im Sommer das wunderbare Festival der „Jardins métissés“ ab: Etablierte Künstler und Studenten können hier vergängliche Pflanzenwerke schaffen, die das Thema "Textil" veranschaulichen. Diese Künstlergärten bestehen aus Gemüse, Obst, Kräutern, Faserpflanzen und Blumen...
Das Parterre, von den Mediteranen Terrassen aus gesehen. |
Dieses "Festival international des jardins métissés", das internationale Festival der Mischgärten, das dieses Jahr das Motto "Jardins de cabanes" (Gärten der Hütten) hatte, begeisterte mich und auch die unterschiedliche Art, in der die eingeladenen KünstlerInnen das Thema umsetzten.
Eine der Hütten hat es mir ganz besonders angetan. Gehört doch das Upcycling zu einer meiner Leidenschaften, denen ich auch in meinem Garten huldige.
Es steckt so viel Witz und Liebe in dieser Hütte! Gefährlich ist sie aber auch: sie bestätigt mich darin, nur jaaaa nichts wegzuwerfen.
Über die herrlich lebendige Stiege (nur die Esche müsste entfernt werden, bevor sie die Stufen hebt, weiß ich aus leidvoller Erfahrung) gelangten wir zu den Mediteranen Terrassen und als erstes zu den Weidenhäusern, die trotz der herrschenden Trockenheit anfingen auszutreiben.
Weiter zur mittleren Terrasse, auf der die Pfingstrosen dufteten und überschwänglich blühten und die außergewöhnlich starke Sonne mit den Palmen spielte.
Ein paar Stufen weiter versteckte sich ein wunderbares Restaurant unter den alten Bäumen, Informationen zum Park und seinen Gärten gab es dort - neben einer köstlichen Quiche - auch.
An den Kübelpflanzen und den Rhododendren vorbei tauchten wir in den englischen Garten ein mit seinen Baumriesen und dem Wechsel zwischen lichtem und dunklem Schatten.
Und dann wieder hinaus in die Sonne, zu den "Jardins métissés", den Mischgärten im Parterre, wo sich besonders freundliche Menschen unterschiedlichen Alters bemühten, die drohenden Trockenschäden zu minimieren. Aufregend war das Umrunden eines Gebildes, das mich an ein Segelboot erinnerte.
Gleich darauf ein weiteres Highlight: Die Grashütte, in der angenehme Kühle herrschte.
Weiter gehts zu den bunten Gemüsegärten, die sich zwischen den Steinmauern öffnen.
Nicht nur durch die Spuren der (angebotenen und erbetenen) Betätigung der BesucherInnen menschelt es in diesem Garten. Er ist umfassend innig.
Ob bei den duftenden Gemüsepflanzungen, aus denen man das Paisley-Muster herausspüren kann, oder bei den Spulen: Die textile Vergangenheit ist allgegenwärtig.
Der schwere Duft von Jasmin und Holler umspielt den Ausgang. Nicht nur im Juni habe ich mich lang im Parc de Wesserling aufgehalten. Auch dieser virtuelle Spaziergang war ausgedehnt...
Was ich leider nicht mehr besuchen konnte, war das Textilmuseum. Nächstes mal werd ich sicher noch länger Zeit nehmen, damit ich mich auch dort genüsslich ergehen kann. Ich zitiere noch einmal von der Site des Elässer Tourismus-Verbands:
Das Textilmuseum
Das Museum wurde in einem Gebäude aus dem Jahr 1819 eingerichtet, in dem früher Stoffe mit riesigen Stempelbrettern bedruckt wurden. Die beeindruckende Geschichte dieser königlichen Großmanufaktur rückt in greifbare Nähe. Das Museum stellt verschiedene Formen des textilen Gestaltens aus: Stickerei, Patchwork ... Es zeigt in einem Fabrikraum, wie sich die Textildruckerei entwickelte und vergegenwärtigt, was einst ein blühender Industriezweig war.
Soll ich noch erwähnen, dass ich den Besuch des Parc de Wesserling dringend empfehle? Hier der Link zu Lage (ca. 33 km von Mulhouse entfernt) und abschließend der Text der Site des Parks.
War es fein, eine Pause vom November zu nehmen? Der nächste Juni kommt bestimmt!
Le festival international des jardins métissés
"Jardins de cabanes"
Texiles, industrielles, tissées, filées, imprimées, cousues de fil...
Du 12 juin au 2 octobre 2011
Les artistes vont créer des cabanes extraordinaires invitant au rêve, au repos. Elles seront textiles, industrielles, tissées, filées, imprimées, cousues de fil... Et permettront de découvrir l’histoire de Wesserling autrement.
Les cabanes deviendront de véritables lieux de vie pour les visiteurs qui pourront l’habiter un instant, le temps d’une rêverie, d’un jeu …
Avec près de 40000 entrées en 2009, le Festival international des Jardins Métissés est devenu en 7 éditions un des principaux
« rendez-vous jardin » dans l’Est de la France. Pour la neuvième année consécutive, le Parc de Wesserling accueille du 12 juin au 2 octobre le Festival International des Jardins Métissés, un événement permettant de découvrir une dizaine de jardins extraordinaires et éphémères. Chaque été, des artistes (paysagistes, services espaces verts des collectivités, architectes, designers, étudiants...) sont invités à imaginer, concevoir et réaliser des jardins surprenants, innovants et respectueux de l’environnement en associant fleurs, fruits et légumes. Interactifs, ludiques, sensibles et poétiques, les jardins de Wesserling, sont avant tout des jardins à vivre, à habiter à partager...
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