Auf einer Speisekarte in Rom habe ich ihn entdeckt. Den Prosciutto Palad, die wortwörtliche Übersetzung von Palad Schinken. Hat mich sehr amüsiert.
Das ist aber nicht alles, was die Palatschinken provozieren. Sie können bei mir absolutes Hochgefühl auslösen. Teils, weil sie Kindheitserinnerungen wachrufen, teilse, weil sie so rasch zuzubereiten sind und zum dritten und wesentlichsten Teil, weil sie köstlich schmecken, in all ihren Varianten.
Los gehts mit den Rezepten!
PALATSCHINKEN
¼ kg glattes MehlSalz4 Eier½ l Milch1 Schuss (ca. 1 Schnapsglas) kaltes Mineralwasser mit KohlensäureButter, gegebenfalls Butterschmalz zum Backen
Mehl mit etwas
Salz in eine Schüssel leeren, dann die (nicht getrennten) Eier und die Milch
langsam unter ständigem Rühren dazugeben. Der Teig soll dünnflüssig sein und
kurz rasten, damit das Mehl quillt. Lässt man ihn aber zu lange rasten,
verkleistert es.
In die erwärmte Pfanne gibt
man Fett. Butterfett kann man so lange erhitzen, bis es fast zu rauchen anfängt,
Butter sollte nur leicht zu bräunen beginnen. Dann leert man etwas (!) Teig in
die Pfanne, schwenkt diese rasch, damit der gesamte Boden mit Teig bedeckt ist.
Die
Palatschinken sollen sehr (!) dünn sein. Es sind keine Omeletten, kein Schmarren, sondern die Palatschinken sind nahe
Verwandte der Crêpes!
Wenn die
Palatschinke auf der oberen Seite nicht mehr teigig hell ausschaut, sondern
gelblich ist, dreht man sie rasch um und lässt sie auf der anderen Seite auch
bräunen.
Die Prozedur
wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist.
RASCH ZU
FABRIZIERENDE, SÜSSE PALATSCHINKENVARIANTEN
- Gefüllt mit Marmelade, traditioneller Weise mit Marillenmarmelade
- Gefüllt mit Eis und einem Überguss aus Schokoladesauce
- Wenn es denn sein muss, dann kann man sie auch mit Nutella füllen
- Ich liebe sie mit grobem Rohrrohzucker oder Kristallzucker bestreut und mit Zitronensaft beträufelt.
Außerdem gibt es
noch die überbackenen Varianten. Die Mühe lohnt sich, ich verspreche es!
TOPFENPALATSCHINKEN
Zubereitung Palatschinken
nach obigem Rezept
Fülle
½ kg Topfen
1/8 l saurer Rahm
Zitronenschale
etwas Vanillemark oder Vanillezucker, kein künstliches Vanillin
12 dkg Butter
10 dkg Zucker
5 Dotter
5 Klar
5 dkg Rosinen (Rosinenhasser können sie auch weglassen)
Guß
¼ l süßer (oder saurer) Rahm2 Dotter (man kann auch 2 ganze Eier nehmen)
Die Butter
(Zimmertemperatur!) wird flaumig gerührt, mit Zucker, Dottern, Topfen, Rahm,
Zitronenschale und Rosinen gut vermischt. Zum Schluß wird der steifgeschlagene
Schnee vorsichtig untergezogen.
Man streicht die
Topfenfülle auf die Palatschinken, rollt sie zusammen, legt sie an-/
aufeinander in eine befettete Auflaufschüssel, übergießt sie mit dem Rahm, in
den man die Dotter gesprudelt hat und bäckt sie ihm Rohr bei 175°
(konventionelle Hitze, sprich Ober- und Unterhitze) bis sie goldbraun sind (ca.
½ Stunde).
FLEISCHPALATSCHINKEN
Zubereitung der Palatschinken
nach obigem Rezept
Fülle
Guss50 dkg Fleischreste (gekocht oder gebraten, oder Faschiertes)2 dkg Fett (Butter, geschmacksneutrales Öl)1 ZwiebelPetersilieMajoranetwas MuskatSalz, Pfeffer, eine winzige Prise Zucker
¼ l süßer Rahm (notfalls auch Milch oder Sauerrahm)2 Eier
Das Fleisch kleinwürfelig schneiden oder faschieren, Zwiebel anlaufen lassen, das Fleisch (oder frisches Faschiertes) dazugeben und leicht anbraten, kräftig würzen. Etwas auskühlen lassen, das schont die Finger beim Einrollen.
Palatschinken zubereiten, mit dem gewürzten und vorgebratenen Fleisch füllen, zusammenrollen und dicht an dicht an-/ aufeinander in eine befettete Auflaufschüssel legen.
Abschließend übergießt man sie mit dem Rahm, in den man die Dotter mit einer Prise Salz versprudelt hat. Palatschinken zubereiten, mit dem gewürzten und vorgebratenen Fleisch füllen, zusammenrollen und dicht an dicht an-/ aufeinander in eine befettete Auflaufschüssel legen.
Sie werden ihm Rohr bei 175 ° Ober-& Unterhitze überbacken, bis sie schön goldbraun sind (ca. ½ Stunde).
Dazu eine große Schüssel grüner Salat (oder im Winter Vogerlsalat).
FRITATTENSUPPE
Sollten Palatschinken übrig bleiben, dann kann man sie auskühlen lassen, rollen und feinnudelig (wie das so schön heißt) schneiden. Sie sind dann als die urtypische Suppeneinlage zu verwenden, die man Fritatten nennt.
Für Interessierte aus Deutschland und der Schweiz
Ich stelle hier nicht (mehr) die Übersetzung daneben. Bin aber gerne bereit, Fragen jederzeit zu beantworten, falls die in einem früheren Posting angegebenen Übersetzungsquellen nicht ausreichen.
Als Wörterbuch empfehle ich diesmal: Bairisch-Österreichischer Küchenwortschatz (Wikipedia)
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