Dienstag, 14. Mai 2019

CHIOGGIA REVISITED

Frau hat durchs Blogwerk der letzten Tage, bei dem sie sich rund um die Lagune Venedigs bewegt hat, das Fernweh mit Nebeneffekt Chioggiasucht gepackt. Wie in der mir eigenen Zurückhaltung hier erwähnt, ist Chioggia einer meiner Lieblingsorte. In der Lagune von Venedig gelegen, mit Kanälen und Brücken wie Venedig, aber viel kleiner, ländlicher, intimer. Und vor allem mit lebendigem einheimischem Treiben, in das man als Touristin wohlwollend einbezogen wird.



Nach ein paar Tagen Aufenthalt kennt man die Gesichter, weiß, dass der Mann vom Fleischstandl am kleinen Markt gern eine Pause macht, um mit den Passanten zu tratschen und erkennt, dass heute die Frau - die übrigens freundlich grüßt, als wäre man schon seit Ewigkeiten hier - und nicht wie üblich der Mann ihren Hund Gassi führt. 

Überraschend die Frage der Kellnerin am zweiten Tag des Aufenthalts, ob man das Gleiche wie am Vortag konsumieren möchte. Ihr entgegengestrahltes "a domani!" am Abreisetag erweckt Wehmut. Ja, schön wäre es, einige Zeit hier zu verbringen und morgen wieder bei einem Cappuccino sitzend zwar touristischer, aber mit Wohlwollen bedachter Teil des hiesigen Lebens zu sein. 

Nächstes Mal vielleicht doch wenigstens ein paar Tage länger habe ich im Herbst gedacht - und jetzt, im darauffolgenden Frühjahr, waren es wieder nur drei Tage, die ich hier verbracht habe.



Besser als gar nix und falls sie noch nicht genug haben von den vorher gesehenen Posts über Venedig und Chioggia, oder falls sie Prokrastinierhilfe mit "Italianità" brauchen, führe ich Ihnen nun einen weiteren Chioggia-Bilderbogen vor Augen mit Photos, die im vergangenen Oktober (2018) entstanden sind.

Einige Bilder dieser Reise habe ich ja hier schon veröffentlicht und viele kann ich nicht zeigen, weil ihre Veröffentlichung laut §78 UrhG (Recht am eigenen Bild) untersagt ist. Menschen, die erkennbar sind und nicht nur als "Beiwerk für eine Szene dienen", sind nicht zu photographieren und die Bilder schon gar nicht zu veröffentlichen. Saftige Strafen drohen. Streetphotography ist inzwischen eine gefährliche Tätigkeit am Rande der Legalität.

Vivian Maier, Henri Cartier-Bresson und all die anderen, deren großartige Menschenbilder das Leben ihrer Zeit überliefern, was würden die wohl dazu sagen?



Dankenswerter Weise gibt es aber, wie am oberen Bild ersichtlich, Menschen, die sich selbst unkenntlich und somit den Photographinnen das Leben leicht machen.

Übrigens: Ich photographiere generell niemanden in einer prekären Lage und trample nicht in Privatsphären herum. Unter meinen Bildern ist ganz bestimmt kein einziges, das "entwürdigend, herabsetzend, ent- bzw. bloßstellend wirkt, wenn dadurch das Privatleben (Intimsphäre) der Öffentlichkeit preisgegeben wird oder ein Bild für Werbezwecke verwendet wird.", wie es im Gesetz dargelegt und hier wiedergegeben ist.



Aber jetzt legen wir das alles beiseite und wenn Sie Lust haben, folgen Sie mir auf einen ausgedehnten Spaziergang durch das in diesem Fall herbstliche Chioggia.









 

































Der Dunst in der Früh, die Sonne, die sich durch ihn durchkämpft, alles hat seinen Reiz. Wobei der Reiz dieser kleinen Stadt wohl durch nichts und niemanden aufzulösen ist. Zumindest nicht für mich. Nächstes Mal bleibe ich ganz bestimmt länger...

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