Mittwoch, 8. August 2018

EIN HOCH AUF DEN SOMMER

Frau ist wiedereinmal am Genusswerk. Diesmal ist der Hochsommer dran. Mit seiner Hitze und allem, was er so kann.


Da ich keinerlei körperliche Arbeit während der heißen Zeit machen muss und die Pflanzen mit Wasser aus dem eigenen Brunnen gießen kann, kann ich leicht genießen. Das ist mir durchaus bewusst.


Eigentlich bin ich während der Mittags- und frühen Nachmittagszeit ja eher im durch ausgeklügeltes Lüften kühlen Haus. Aber weil gerade ein ganz netter Mensch von Google Plus Sehnsucht nach meinem Garten geäußert hat, bin ich rasch einige wenige Schritte hinausgegangen und habe - trotz des harten Lichts - ein paar Aufnahmen gemacht.


Hier also ein winziger Ausschnitt der überschwänglichen Augustfülle meines absolut nicht großen Gartens, der aber eine Vielzahl von wilden und auch gezähmten Pflanzen und noch mehr Tieren Platz bietet. Und mir unendlich viel Freude macht.


Den Anfang, ganz oben, macht der Blutweiderich am fast zugewachsenen Biotop, der ja an vielen Gewässern wild blüt. Das nächste Bild zeigt die Monarden, auch Indianernesseln oder Goldmelisse genannt. An ihnen kann ich mich kaum sattsehen. Dann kommt die Agastache rugosa, die asiatische Duftnessel, die ganz besonders heftig von Bienen und Hummeln heimgesucht wird. Direkt über diesem Absatz ein Blick auf das Staudenbeet vor der Terrasse. Rudbeckia und Phlox toben sich aus und die englische Rose "Sharifa Asma" hat zur zweiten Blüte angesetzt. Wesentlich kleiner als im Mai und viel zarter rosa, fast weiß.


Das Steht schon in den Startlöchern, wird bald blühen. Wie alles heuer um einiges früher.


Gschwind ein Blick zum Gemüse. Die Gurke reibt sich an den Nadeln der Fichte, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Kann ihr, wie dem anderen Gemüse, keinen besseren Platz anbieten. Sie trägts mit Fassung und Früchten.



Die Melothria scabra wiederum, die mexikanische Minigurke, die auschaut wie eine winzige Melone und die ich zum ersten Mal angepflanzt habe, überwuchert alles, was ihr so unterkommt. Werde demnächst den ersten Schwung einlegen, denn so viel kann man gar nicht essen, wie sie permanent produziert.


Bei den Paradeisern kann ich nur Halbreifes vorführen. Die reifen habe ich heute geerntet und zu Mittag verspeist. Bei dieser Sorte, die Orange gestreift ist, weiß ich nie, wann sie eigentlich reif ist. Diese brauchen eindeutig noch ein bissl Sonne und viel Wasser. Beinwelljauche bekommen sie auch, aber erst morgen Früh.


Was auch ihnen gut tun wird. Diese "Dattelwein" Sorte sieht meine Küche nie. Die wird direkt vom Strauch gegessen.


Bei den Zucchini ist immer die Gefahr gegeben, dass sie "explodieren". Ein Riesenexemplar wartet in der Küche darauf, gefüllt zu werden.


Auch die "Nepalese Bellpepper" sind reif. Hab sie noch nicht gekostet und weiß daher nicht, wie scharf sie diesmal sind. Manche Jahre sind sie locker als Paprika durchgegangen, in einigen anderen Jahren hatten sie durchaus eine angenehme Schärfe.


Nicht fehlen darf natürlich das Basilikum. Es wird permanent geerntet, brauche es ja nicht nur für die Pasta fredda, sondern zu allen Paradeisgerichten. Dieses, das griechische Bergbasilikum mit seinen mittelgroßen Blättern finde ich am aromatischsten von allen Sorten.


Das ist es, mein 6 Meter langes Hochbeet. Der Mangold gehört dringend geerntet, er fängt an zu schwächeln. Nur hab ich gerade so gar keine Lust aufs Einkochen. Hoffentlich hält er durch bis meine hausfräulichen Tugenden sich etwas erholt haben.


Die beiden Hibiskussträucher habe ich im Frühling viel zu zaghaft zurückgeschnitten, deshalb musste ich sie jetzt der Umarmung der Paradeiser entreißen. Aber sie mögen sich.


Aber zurück zu den Blumen. Das ist mein Blick hinaus aus dem WIntergarten ins direkt davor liegende Beet.


Zum Abschluss noch einmal meine geliebten Monarden "an Blechdose". Warum ich die überall aufstelle? Erstens sind viele von ihnen mit Holzwolle gefüllt, damit sich die Ohrenschlüpfer, die Wikipedia Ohrwürmer nennt, wohlfühlen. Die vertilgen nämlich jede Menge Läuse. Zudem verwende ich Armiereisen als Pflanzenstütze und sie passen imho bestens dazu und schützen meine Augen, wenn ich jätend über das Beet turne.

Außerdem mag ich den Verwitterungsprozess, beobachte mit Vergnügen, wie aus der blinkenden Dose ein wunderbar rostfarbener Zylinder wird und nach einigen Jahren sogar wie ein Spitzengebilde durchbrochen ist. Und darüber hinaus sind sie ein Zitat der gerade im Biedermeier beliebten Rosenkugeln; aber das ist schon sehr weit hergeholt. Ich weiß. :-D

Es gäbe noch vieles, an dem man sich erfreuen kann. Ich zumindest tu das. Aber nicht jetzt. Ein andermal. Vielleicht.


edit: Habe vergessen, den Link zum Rezept der Pasta fredda einzufügen. Das ist in so heißen Zeiten wie diesen vielleicht nützlich.

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