Frau ist noch immer am Gartenwerk. Mann natürlich auch. Sein Werk war in den letzten Tagen das Ausjäten und Auffüllen des Hochbeets mit eigenem Kompost. Gerade zu Allerheiligen kommen angesichts der Holzkiste eigenartige Assoziationen auf...
Die Paradeiser und Chilis hatten noch bis vor kurzem sichtlich Gefallen am Aufenthalt im Freien, daher konnten wir das Beet erst jetzt freiräumen. Die Chilis habe ich übrigens dieses Jahr (so wie 2013) wieder stark eingekürzt, in Blumentöpfe umgesetzt und in den Wintergarten transferiert.
Das wird zwar massive Platzprobleme mit sich bringen, sobald auch die kälteresistenteren Riesen wie Oleander, Oliven und Granatapfel auch um Aufnahme in den geschützten Raum erflehen, aber irgendwie wird es schon gehen. Denn der Start ins neue Chilijahr wird erheblich beschleunigt, wenn er mit den überwinterten Pflanzen und nicht mit Jungpflanzen stattfindet. Und es ist ja unwahrscheinlich, dass wir wieder mit einem so unbeschreiblichen Prachtsommer beglückt werden, in dem auch die wärmeliebenden Pflanzen vor Wonne in Turbogeschwindigkeit wachsen.
Heute nun habe ich endlich das perfekt vorbereitete Hochbeet eingesät. Wilde Rauke, Rucola, Vogerlsalat (in D als Feldsalat oder Rapuzel bekannt) und natürlich Spinat. Um die Nitratwerte mache ich mir keine Sorgen, kann den Spinat ja blanchieren.
Mein heutiges Gartenwerk geschah in der Hoffnung, dass auch in diesem Spätwinter die Saat aufgeht und die Ernte an Grünzeug üppig sein wird. Dieses Jahr habe ich zwar etwas später gesät als letztes Jahr, aber dafür sofort den Folientunnel schützend darüber gespannt. Das habe ich letztes Jahr aus diversen Gründen erst im Dezember machen können.
Der Tunnel hält übrigens auch die geliebten Vogerl davon ab, wie wild nach Regenwürmern zu graben. Die erste Amsel hat sich enttäuscht abgewendet, das Rotkehlchen hat sich erst kurz blicken lassen, als ich die Kamera weggelegt hatte. Für sie halte ich an einem für Katzen unerreichbaren Tisch täglich Rosinen und Getreideflocken bereit, sie brauchen sich daher gar nicht aufzuregen.
Aber zurück zum Spinat. Selbst wenn wir nicht so viel davon essen bzw einfrieren könnten, wie (hoffentlich) wachsen wird, ist der Nutzen für die später dort wachsenden Pflanzen groß. Denn er erfüllt viele Funktionen einer Gründüngung. Gute Informationen dazu finden Sie übrigens hier.
Sollte ein eiskalter Winter ins Haus stehen und gar nichts des heute Gesäten aufgehen, dann habe ich halt Pech gehabt. Den Versuch ist es allemal wert und letztes Jahr hat meine Risikofreudigkeit immerhin schon Mitte März eine üppige und sehr feine Spinaternte gebracht.
Auch das liebe ich so am Garten. Es lässt sich nichts erzwingen. Man wird geduldig, bescheiden und geradezu demütig.
Nun warte ich noch, bis sich die Quitten endlich bequemen, sich vom Baum zu trennen bzw ohne Gewaltanwendung trennen zu lassen. Die lassen sich heuer extrem viel Zeit. Obwohl ich sie schon Anfang Oktober als pflückreif eingestuft habe, halten sie sich nach wie vor krampfhaft mit ihrem Stängel an den Ästen fest und lassen sich nicht herunterdrehen. Langweilig wird uns aber in der Zwischenzeit sicher nicht, denn wir müssen weiter den Garten einwintern; es ist noch viel zu tun. Dabei wird uns der Blick auf das Hochbeet mit der häßlichen Folie erfreuen. Da sieht man so schön, dass man fleißig war...
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