Mittwoch, 11. November 2015

FLEISCHLOS GUT: RICOTTA-PARMESAN-LAIBERL

Frau war weiter am Ricotta-Werk. Ricotta fatta in casa, Pseudoricotta. Köstlich und einfach herzustellen, wie im vorletzten Blogeintrag beschrieben. Entgegen meinem Vorhaben, sie diesmal mit Lab herzustellen, blieb ich meiner bisherigen Herstellungsmethode treu - unter anderem weil sie dann ruckzuck fertig ist. Daher konnte ich sie gleich fürs Abendessen im buchstäblichen Sinn verbraten. Angelehnt an ein Rezept von Jamie Oliver, das ich zumindest dem Namen nach austrifiziert und dessen Zutaten ich leicht variiert habe.


Inzwischen hat sich das Aussehen meiner Ricotta erheblich verbessert. Ich leere sie zuerst in ein Sieb und schöpfe sie danach in geeignete Förmchen. Sie schmeckt mir nach wie vor hervorragend und hat sich sowohl pur als auch in diversen Desserts schon bestens bewährt.


Heute erfolgte also ihr erster Einsatz in einer salzigen (oder wie wir in Österreich sagen: sauren) Hauptspeise, die eigentlich die perfekte Sommer-Vorspeise wäre. Zum Glück habe ich noch halbwegs gschmackige Paradeiser eines lokalen Gemüsebauern ergattert und mein in den Wintergarten übersiedeltes Basilikum ist über die dort gerade herrschende Wärme so dankbar, dass es imponierend grünt und wächst. Außerdem hatte ich eine größere Menge an Schnittknoblauch im Garten, der sich hervorragend mit dem Parmesan verträgt. Ist kein Muss, aber empfehlenswert, wie ich finde auch optisch.

Hier also mein abgeändertes Rezept, ca. für 3 Personen als Hauptspeise.

RICOTTA-PARMESAN-LAIBERL


40 dag Ricotta (möglichst trocken)
2 mittelgroße Eier
3 EL Parmesan
2 EL Schnittknoblauch
1 gehäufter EL Mehl
etwas Salz
weißer Pfeffer aus der Mühle

Die Ricotta könnte man sicher auch mit Topfen/Quark ersetzen, der aber nicht zu feucht sein soll. Im Fall der Fälle bräuchte man mehr Mehl.


Die Zutaten gut miteinander vermischen, im Kühlschrank "anziehen" lassen.


Währenddessen den PARADEISSALAT vorbereiten.


Dazu die Zutaten für die Marinade in ein Schraubdeckelglas füllen:

Senf
Pfeffer
(Rosmarin-)Salz
ein Hauch Vanillezucker
(viel) kalt gepresstes Olivenöl
(wenig) Balsamico-Essig
ein Spritzer Apfel- oder anderer Obstsaft 
werden gut durchgeschüttelt, damit die Flüssigkeit emulgiert.

Die gewürfelten Paradeiser damit übergießen und grob geschnittenes Basilikum kurz vor dem Servieren untermischen.

Der immer wieder von KöchInnen (auch von J.O.) geäußerten Empfehlung, die Kerne wegzuwerfen, komme ich nicht nach. Nur so am Rande erwähnt...


Anschließend werden die Ricotta-Laiberl gebraten. Dazu Häuferl mit kleinem Abstand in eine Pfanne mit heißem Öl setzen.

Ich habe mehrere Partien gebraten und festgestellt, dass es am günstigsten ist, gleich nach dem ersten Anbraten die Hitze zu reduzieren, die Laiberl ganz langsam zu braten und dazu die Pfanne mit einem Deckel abzudecken. Wenn sie unten leicht braun und schon fast durch sind, dann erst umdrehen und sie weiter bei geringer Hitzezufuhr fertig braten. Meine Induktionsplatte hat 9 Stufen, ich habe nach dem Anbraten auf Stufe 8 die Stufe 2 gewählt.

Der drübergeriebene Parmesan und eine Runde weißer Pfeffer aus der Mühle machen sich ebenfalls gut.


Eine köstliche Mahlzeit, die ich übrigens ähnlich als süße Variante aus meiner ersten Ricotta-Partie produziert habe. In den Teig gibt man dazu statt des Parmesan (und sinnvoller Weise des Schnittknoblauchs) etwas Vanillezucker, mit dem man die Laiberl abschließend auch bestreuen kann. Dazu Apfel-Orangen-Kompott. Leider wurden diese Mahlzeit wegen übermäßiger Gier der Köchin und des Manns am Esswerk unphotographiert vertilgt. Soll nicht wieder vorkommen. ;-)

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