Samstag, 30. März 2013

OSTERFREUDEN, SCHNELL GEMACHT

Frau hat gestern angefangen, sich ans Osterwerk zu machen. Ein paar Blumen hier, ein Zweig dort, ein paar Eier gefärbt. Den Frühling ins Haus geholt, wenn er draußen schon so gar nicht in die Gänge kommen will.


Das mit dem Eierfärben war ein Flop. Als ich rote Rüben für einen Gemüseeintopf schälend meine Hände betrachtet habe, ist mir eingefallen, dass ich schon vor Jahren mit roten Rüben gefärbt hatte. Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass die Eier dann grau und nicht rot oder rosa waren, aber ich mag grau ja recht gern.


Also habe ich alle Schalen und die Anschnitte gesammelt, mit kaltem Wasser, dem ich einen Spritzer Essig zugefügt habe, auf den Herd gestellt und ein paar vorher von eventuellem Fett gereinigte Eier gleich dazugelegt. Sie sollten ja Zeit haben, Farbe anzunehmen. Dass die Eier braun waren, unterstütze mein Vorhaben nicht wirklich.

Fazit: die Eier sind jetzt etwas bräuner als vorher, mit einem leicht rötlichen Schimmer. Es ist mir dann auch wieder eingefallen, dass ich in grauer Vorzeit ebenfalls Probleme mit den roten Rüben und ihrer Farbverweigerung hatte.



Egal, zu viel Farbe ist eh vulgär und mit den ausgebrannten Glühbirnen, den bei den letzten Urlauben gesammelten Steinen und dem Boot, das seine Segel auch schon weihnachtlich über blauen kleinen Glaskugeln gebläht hat, wirken sie sehr edel.

Wesentlich erfolgreicher war ich mit der Essenszubereitung. Da sind mir einige Dinge spontan eingefallen, die durchaus wiederholbar sind.

Fangen wir bei dem Amuse Geules an. Da zufällig gerade kein Schnee liegt, habe ich aus dem Garten Bärlauch für ein Pesto geholt. Und ebenso zufällig befand sich in meinem Kühlschrank feiner Ziegenfrischkäse mit Bärlauch. Aus den beiden habe ich dann mit Hilfe eines Holzgeräts für Fingerfood österliches fabriziert.



Ähnlichkeit mit lebenden Hasen sind rein zufällig! Auch das Lungenkraut hat sich trotz des eisigen Wetters nicht zurückgezogen und blüht sogar. Es weiß noch nicht, dass ich mit ihm einiges kulinarisches vorhabe, wenn es einmal groß und erwachsen ist. So schmückt es den Bärlauchfrischkäse, reicht für den Augenblick.



Die Vorspeise, Birnen-Avocado-Carpaccio und den Hauptgang, den mallorquinischen Eintopf (diesmal ohne Fleisch) überspringe ich großzügig, die Rezepte dafür habe ich bereits gepostet. Die sind Stars in meinem Repertoire, weil gut vorzubereiten und für jede Menge von Leuten tauglich.

Als Nachspeise hatte ich eigentlich ganz etwas anderes geplant, sah aber dann, dass einige Kiwis und Bananen an der Kippe zwischen wunderbar reif und Verderbnis waren. Also habe ich beide per Zauberstab püriert und nur mit etwas Orangensaft und Rohrzucker und eine kräftige Portion Vanille verfeinert.



Es war einfach köstlich zu dem griechischen Yoghurt, auch auf dem Vanilleeis war es nicht zu verachten.

Auch auf dem Kaminsims spiele ich Frühjahr. Es gibt Hoffnung, dass der Zweig am Tag nach dem Schneiden und der Erholung im warmen Raum schwuppdiwupp aufgeblüht ist. Wenn also endlich einmal die Sonne ordentlich herauskommt, werden wir eine Blütenexplosion haben!



Zu meinem Vergnügen hat sich herausgestellt, das das Glasei, das im dritten Glas auf dem Lavendelbett ruht, die gleiche Struktur und sehr ähnliche Farben hat. Ich bin Puristin und in diesen Dingen pingelig. Ich geb es ja zu...



Mit dem gestrickten Schaf und dem gefilzten Hasen, die mir eine Freundin mitgebracht hat, verabschiede ich mich geziemend und österlich. Egal, ob weiße oder grüne Ostern, sie mögen wonnig für Sie sein!

2 Kommentare:

  1. Wunderbarer Post zur Einstimmung in den winterlichen Ostermorgen - danke schööön! Schade, dass ich die Bärlauchblätter ohne Ausnahme in die Bärlauchmayonnaise gehäckselt habe und nun deine entzückenden Amuse Geules nicht auf der Stelle nachmachen kann. Wird nachgeholt, garantiert.
    Wünsche dir schöne Ostertage! Ich werde mich jetzt mal aus der 45°-Position erheben und mich an die Vorbereitungen für den Osterbrunch machen.

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  2. Danke Antje!
    Das ist die Zeit, in der ich mich über die Massen Bärlauchs freue, die in einem meiner Beete wuchert. So viel kann ich gar nicht verarbeiten, dass diese Köstlichkeit knapp würde...
    Übrigens könnte man natürlich auch den Bärlauch blanchieren bevor man den Käse umwickelt. Aber erstens bin ich faul und zweitens finde ich es ganz fein, dass da was Knackiges ist.
    Auch habe ich überlegt, ihn mit Küchengarn zu verschnüren. Da ich aber aus Frankreich dieses Holzbesteck mitgenommen hatte und der Löffelteil so nett an Hasen erinnert, habe ich mich für diese Variante entschieden.
    Einen gemütlichen Brunch wünsche ich Dir und weniger Schneematsch als sich vor meinen Augen ausbreitet. ;-)

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