DIE SCHÖNHEIT DES VERGÄNGLICHEN
Frau wäre ja gerne am Gartenwerk, aber draußen stürmt und schneit es und deshalb wendet sich der Blick nach innen. Blühendes in jeder Form wird dankbar mit den Augen eingesaugt und meine Dankbarkeit hält lange an.
Wer sagt denn, dass nur Rosen mit Grazie verwelken? Ist das Aufsteigen und Zusammenfließen der Farbe der Tulpen im Lauf ihres Schnittblumenlebens nicht grandios? Hat es nicht morbiden Charme? Ich finde, den hat es. Gerade im Gegensatz zur stoischen Ruhe der Steine zu ihren Füßen.
Deswegen habe ich den Tulpen, die ich am 1. März gekauft habe, mit meinem Photoapparat beim Vergehen zugeschaut.
Hier meine Form der Zeitmessung, im Zeitraffer wiedergegeben. Es ist als Appell gedacht, auch das Welken von Pflanzen in seiner Schönheit zu beachten.
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Sie haben zwar heute kurz Schneeluft schnuppern dürfen, aber jetzt stehen sie wieder auf ihrem Stammplatz, auf meinem Frühstückstisch. Kann mich nicht von ihnen trennen und vor allem warte ich darauf, ob sie mir nicht doch das Schauspiel des Entblätterns gönnen. Seit einigen Jahren fällt mir nämlich auf, dass sich gekaufte Tulpen nicht mehr enthüllen, wenn sie in der Vase stehen. Sie halten krampfhaft ihre Blütenblätter fest.
Wie hätte man so Pane e tulipani, einen meiner Lieblingsfilme, drehen können? Ich werde ihn heute meinen Tulpen vorspielen, vielleicht nehmen sie sich ein Vorbild.
Wunderwunderwunderschööön.
AntwortenLöschenDanke Antje!
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