Donnerstag, 9. Februar 2012

WINTERLUST IN SALZBURG

Bei meinen Photowalks in Basel habe ich ordentlich gefroren. Dachte damals, es wäre kalt. Da hatte ich vergessen, was das wirklich ist. Heute weiß ich es wieder, obwohl hier in Salzburg fast eine Hitzewelle ausgebrochen ist: Derzeit nur -7,6 Grad. Muß sofort drei Schichten ablegen!

Gestern habe ich mich trotz der wenig anheimelnden Temperaturen zu einem Spaziergang mit der Kamera aufgemacht. Jetzt bin ich erstaunt, dass meine Finger noch immer dran sind und ich sie auch tippselnd verwenden kann. Das Abfrieren ist schon arg genug. Aber das Auftauen! Grauenhaft die Schmerzen, wenn das gefrorene Fleisch unter den Fingernägel die -10 Grad Grenze überschreitet. Au!


Wo sonst als am Leopoldskronerweiher findet man bei diesen Temperaturen Winterlust vor Augen geführt?


Vor dem Schloss Leopoldskron, das kurzfristig Max Reinhardt gehört hat, tummeln sich die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Geräten auf dem Eis, die später mehr oder weniger mühsam wieder entfernt bzw nach Hause geführt werden.


 
 







Trotz der Eiseskälte ist der See an manchen Stellen wegen der Zuflüsse nicht zugefroren. Offensichtlich werden Warnschilder nicht immer gelesen. Und manche Schilder sind derzeit einfach obsolet.







Am nicht zugefrorenen Teil des Sees genießen die Wasservögel ungerührt das eisige Wasser und das Futter, das unvernünftige Leute ausstreuen.







Meine Finger sind so kalt wie die Füße der Enten und Blesshühner - ich zieh mich zurück und sage dem Treiben am See Ade.



Noch ein Blick zur Festung und zum Mönchsberg...


... und über das Schilf und den Baum, der durch einen Kranarm verlängert zum See greift.



Der heilige Nepomuk (?) muss auch ganz schön frieren! Er schaut gottergeben himmelwärts und das Freundschaftsband, das ihm jemand rumgewickelt hat, kleidet ihn ausgesprochen gut.



Da mein Photowalkkollege ebenso friert wie ich, beschließen wir eine Auftaurunde in einem Gasthaus. Die Annahme, dass es sich bei den Tischen vor der Türe um das Fumoir handelt, stellt sich zum Glück als irrig heraus. Wir fühlen uns durch die sich kryptisch darbietenden Fahnen extrem willkommen geheissen, winken dem im Dunst versinkenden Untersberg mit unseren steif gefrorenen Klupperl linkisch zu und mit letzter Kraft halte ich noch die Schatten vor dem angrenzenden Stadel fest. Das Bild des Sonnenuntergangs bietet sich uns dann später, als wir durchwärmt durch blitzsaubere Scheiben blicken - und ich von der Gaststube aus photographiere.






Was hat mir eine liebe Frau in g+ gewünscht? Schönes Fotograf(r)ieren. Beides hat gestimmt und es war ein schöner Photowalk. Aber ich freue mich unendlich darauf, dass es wieder wärmer wird und ich nicht mehr gar so frisch im Netz vertreten bin.

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