Samstag, 27. September 2025

KRÄUTERSALZ OHNE TROCKNER

Frau war nicht nur mit süßer Arbeit zugange (das aktualisierte Rezept für Quittenkas finden Sie hier), sie hat auch den Kräutersalzvorrat aufgefüllt.

Frisches Basilikum in einem Metallsieb, sale marino grosso iodato und fertiges Basilikumsalz

Die kalten Tage haben die Ernte des Bergbasilikums erzwungen, das schnell beleidigt ist und braun wird. Basilikum ist nicht nur temperaturempfindlich, sein unvergleichliches Aroma ist auch schwer zu konservieren. Am ehesten - so finde zumindest ich - geht das in der Form von Basilikumsalz.

Beim Trocknen duftet zwar die Küche überschwänglich, aber das getrocknete Kraut erinnert nur mehr wenig an die sommerliche Süße, die mich vor allem abends so erfreut. Deshalb zerkleinere ich das gesamte frische Kraut, also Blätter und nicht verholzte Stängel, mit grobem Meersalz in meiner Moulinette.

Basilikumsalz direkt aus der Mühle
Diese hat eine bemerkenswerte Geschichte. Hatte sie einmal zu einem Fest, für das ich das Catering gemacht habe, mitgenommen. War ein "StreichFest", hätte ja zu wenig sein können (ist mir noch nie passiert, nur immer das Gegenteil) und deshalb nahm ich nicht nur zusätzliche Grundzutaten für Aufstriche, sondern auch die Moulinette mit. Zu Hause hab ich gemerkt, dass das Messer fehlt. Alle haben brav gesucht, nix gefunden. Da ich nichts wegwerfe, habe ich die messerlose Maschine auf den Dachboden gestellt - um Jahre später beim Durchwerfen eines alten Komposts das schwerst vermisste Teil wiederzufinden. Seither darf sie Kräutersalze fabrizieren.

Ein Backblech mit Basilikumsalz, darauf eine Gabel
Zurück zu meiner Art der Gewürzssalz-Herstellung. Ich wiege nichts ab, fülle den Behälter mit Kraut und Salz und wenn die erste Partie halbwegs fein gemahlen ist und Platz im Gerät ist, fülle ich noch einmal auf. Wenn der mir genehme Feinheitsgrad erreicht ist, breite ich die Mischung auf Butterbrotpapier oder (ungern) Backpapier auf einem Blech oder einem anderen geeigneten Behälter aus.

Dann lasse ich das noch feuchte Gewürzsalz an einem Ort mit möglichst trockener Luft stehen und wende immer wieder. Einfach während des Tages beim Vorbeigehen. Dank des sonnigen Wetters und der dadurch höheren Temperatur im Wintergarten war das Salz nach drei Tagen trocken. Was man auch an der heller werdenden Farbe merkt.

Trocknendes Basilikumsalz mit Gabel
Da sich auch größere Salzkristalle gebildet hatten, hab ich die Moulinette noch einmal bemüht und gleich danach das wirklich bröseltrockene Salz in Behältnisse eingefüllt.

Rosmarinnadeln in der Moulinette
Rosmarin ernte ich zwar auch im Winter frisch, aber ich wollte doch eine kleinere Portion Rosmarinsalz. In diesem Fall habe ich die Blätter von den die verholzten Stängeln getrennt. Die trockne ich extra und verwende sie als Räucherzutat. Das Rosmarinöl ist nicht so flüchtig wie jenes des Basilikums und duftet auch noch nach Wochen wunderbar.

Rosmarinsalz auf Papier in einer Auflaufform

Da Rosmarin bockiger ist und nicht so fein zu zerkleinern ist, fülle ich dieses Salz in eine Mühle. 

Der Vorteil dieser "Methode", frische Kräuter zu vermahlen, ist nicht nur der Erhalt des Aromas, auch die Farbe ist viel kräftiger als bei getrockneten Kräutern.

Gewürzsalze in verschiedenen Behältnissen

Einge Gläser habe ich schon verschenkt, den Rest rasch vor den Quittensirup gestellt und ein Bild gemacht, damit auch Sie sich an der grünen Pracht weiden können. ;)

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