Samstag, 2. Januar 2021

ODE AN DAS WWW

Frau ist am Tauchwerk. Beim Eintauchen in das weite www mit all seinen Herrlichkeiten. Jaja, es gibt auch die dunklen Seiten, aber die scheren mich bei diesem lustvollen Abtauchen nicht.


Angefangen hat es ganz harmlos mit einem E-Mail einer Freundin, die wie ich der Meinung ist, dass das Wort "lecker" nichts im Österreichischen zu suchen hat. btw: es gibt eine Österreichische Standardsprache und es handelt sich dabei nicht um einen "netten Dialekt".

Puh, jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht da wieder reinfalle. Denn dann sind meine "ozeanischen Gefühle", wie Freud sie nennt, beim Teufel.


Also... In dieser heutigen Nacht des Neujahrstags bin ich früh eingeschlafen und wurde durch eine liebe Nachricht eines ebensolchen Freundes geweckt. Eh schon wach habe ich mich ans Antworten auf die Auseinandersetzung mit besagtem L-Wort gemacht.


So bin ich denn von der Linguistik und Saussure mit einem Abstecher zu Lacan und weiter zu Seiten mit Bezug zur Österreichischen Sprache gedriftet.

Da ist mir dann eine Radiosendung aus uralten Zeiten eingefallen: "Achtung, Achtung, Sprachpolizei", deren Schöpfer Karl Hirschbold von 1952 bis 1978 im ORF gegen das Verludern der Sprache ankämpfte. Die Signation habe ich nirgends gefunden, aber das stört nicht weiter, ich hab sie ja sowieso noch immer im Ohr.


Bei dieser sich vergnüglich hinziehenden Recherche, die mich durch diverse österreichische Foren und andere Quellen führte, kam mir dann eine andere Kennmelodie unter, jene der Fernsehsendung "Trailer", die von Frank Hoffmann moderiert wurde.


Das war "Bird's Lament (In Memory of Charlie Parker)" von Moondog - und damit bin ich endgültig versunken. Denn dieser Mann mit bürgerlichem Namen Louis Thomas Hardin
hat mich seit langen Jahren fasziniert.

Einen ausgedehnten Aufenthalt habe ich bei "I'm THis, I'm That" eingelegt, dessen Text mir in seiner Einfachheit eine Welt an Gedanken, Erinnerungen und Sehnsüchten geöffnet hat. Ich erspare Ihnen zumindest diese meine Gefühlsduselei...

I'm this, I'm that;
I'm sharp, I'm flat;

I'm young, I'm old;
I'm hot, I'm cold;

I'm right, I'm wrong;
I'm weak, I'm strong;

I'm high, I'm low;
I'm fast, I'm slow;

I'm here, I'm there;
I'm foul, I'm fair;

I'm bold, I'm shy;
I'm wet, I'm dry;

I'm good, I'm bad;
I'm gay, I'm sad;

I'm lost, I'm found;
I'm free, I'm bound;

I'm best, I'm worst;
I'm blessed, I'm cursed;

I'm false, I'm true;
I'm I, I'm you!

Was soll ich sagen... Danach hat der Algorithmus von youtube zugeschlagen und mich durch die Jazzwelt getragen. Seit Stunden höre ich jetzt Paul Desmond, Dave Brubeck, Miles Davis, Nina Simone und vielen andere Größen längst vergangener JaZZZeiten zu.

Aber jetZt glaube ich, dass ich die Anhäufung des letZten Buchstaben im Alphabet, die ich ZuletZt geschrieben habe, als Wink mit dem Zaunpfahl deuten und mich endlich ins Bett verZupfen sollte.

Das Jahr ZweitausendeinundZwanZig hat gut angefangen. Was schert mich der Lockdown, den ich seit Monaten viel strenger als je verordnet einhalte, weil ich Hirn, Vor- und Rücksicht eingeschaltet habe, wenn ich meine Kretabilder in den Tiefen meines Archivs genießen kann und mir das www Wonnebäder in einem unendlichen Ozean der Gedankenanstöße und der Musik schenkt?

So verabschiede ich mich denn, die Ode ans www singend, voll der Gedanken und Melodien ins Bett und tauche in meine Träume ein. zzzzzz

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