Frau war in den letzten Tagen auch am Schnippelwerk. Der alljährliche Chutneyfieberschub forderte seinen (diesmal scharfen) Tribut.
Über die Zusammensetzung von Chutneys und ihre Herstellung habe ich ja schon in den letzten Jahren öfters berichtet. Zum Beispiel über das Fabrizieren meines Hauschutney, das eigentlich eher ein Relish ist.
Heute also die Mischung des diesjährigen, durchaus geglückten Allyoucanfind-Chutneys. So genannt, weil ich Eiskasten (in D Kühlschrank genannt) und Speis (Speise- bzw. Vorratskammer) nach Zutaten durchstöbert und alles Geeignete kleingeschnippelt und zu einer exotischen Köstlichkeit verarbeitet habe.
Wie immer habe ich auch diesmal einige Chilis mitgekocht. Drei Stück, was in Relation zur Masse weniger war als in den letzten Jahren. Aber der heiße und trockene Sommer hat unsere Chutneys zu ungewohnter Schärfehöchstleistung auflaufen lassen. Daher wurde es zu einem klaren Zielgruppenchutney. Kinder und Milde schätzende Menschen gehören eindeutig nicht dazu.
Ananas-Zwetschken-Chili-Chutney
nach dem Motto All you can find wie üblich nach dem Schlüssel 1 Teil Früchte, 1/2 Teil Zucker 1/4 Teil Essig
Insgesamt diesmal 2080 g Obst und Gemüse, klein gewürfelt. Und zwar
360g Gartenparadeiser
540g Ananas
370g Paprika rot und orange
240g Zwiebel
560g Zwetschken
10g frischer Ingwer
3 ganze Chilischoten
1 große Vanilleschote
1040 g Rohrrohzucker
1 Prise Salz
4 EL mittelscharfer Curry (Carribean, Delhi)
1/2 Liter Apfelessig (de facto 520 Milliliter)
- Die Zutaten des ersten Blocks klein würfeln, in einen ausreichend (!) großen Topf füllen
- mit Zucker gut vermischen
- mit Essig auffüllen
- die Schoten von Chili (unzerkleinert, wenn man das Chutney nicht zu scharf haben will) und Vanille (aufgeschlitzt) beigeben
- Salz und die pulverisierten Gewürze zugeben
- Unter regelmäßigem, aber nicht dauerndem Rühren zum Kochen bringen und weiter rührend ca. 20-25 Minuten mäßig sprudelnd kochen lassen
- Kochend in penibel ausgewaschene Schraubdeckelgläser füllen.
Bei meiner Zeitungspapier-Beschriftungsmethode drängen sich manchmal Ideen für Geschenke auf. Oder es ergibt sich Gratis PR.
Die Chutney-/Relish-Herstellung ist zwar etwas langwierig durch das Schnippeln, aber dafür hat man lange was davon. Insbesondere wenn man wie ich kleine Gläser verwendet macht die Phalanx der Gläser bei vergleichsweise kleinem Aufwand (waren ja nur zwei Kilo!) was her.
Damit wären die restlichen roten und gelben Paradeiser und einige Chilis aus dem Garten verarbeitet. Leider waren es heuer keine eigenen Zwetschken, die sind dem Wetter und dem daraus folgenden nur eintägigen Bienenflug zum Opfer gefallen. Auf dem Markt bekommt man aber (zumindest gelegentlich) die wirklich aromatischen kleinen Hauszwetschken. Alles andere ist mir zu wässrig und aromareduziert.
Dass die Ananas aus dem eigenen Garten ist, glauben Sie mir sowieso nicht, daher behaupte ich das gar nicht. Die habe ich bewusst letzte Woche gekauft und nachreifen lassen, denn ich liebe die Kombination von Ananas und Zwetschken.
Und jetzt macht sich Frau ans Genesungswerk. Denn der omnipräsente herbstliche Infekt hat sie ereilt. Deshalb ruhen in den nächsten Tage Gartenschere und Kochlöffel.
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