Frau ist am seelischen Verarbeitungswerk. Die letzte Woche verwöhnte mit so wunderschönem Wetter, strahlend und mäßig kühl. Die Farben des Gartens glühten, Schmetterlinge schaukelten genüsslich um die Blüten des Ananassalbeis und die Bienen summten dazu.
Die herbstliche Gartenarbeit war ein Vergnügen, das Ausruhen am Lieblingsplatz natürlich nicht minder. Von dort aus lasse ich meinen Kamerablick schweifen. Um Farben für die kalten, grauen Wintertage zu sammeln.
Bei den englischen Rosen, deren Blattwerk sich inzwischen leider schütter zeigt, umspielt sie die Kahlheit. Sie ist ein Fixstarter für nächstes Jahr. In den hiesigen Breiten wird sie leider kaum den Winter überstehen, obwohl ich ihre Füße bereits mit Laub und Holzhäcksel wärme.
Die Clematis viticella "Etoile Violette" ist geschnitten, das aus Strauchschnitt und Hasendraht zusammengebaute Gerüst steht für ihre Frühlingskletterei bereit.
Jeder Blick auf die Hortensien (Hydrangea macrophylla) in ihrer morbiden Herbstfärbung beglückt. Einige Blüten habe ich bereits geschnitten und getrocknet. Immer nur bis zum ersten Knospenansatz und nur die ausgereiften Äste, sonst schrumpelt sie.
Der Kleine Fuchs hat sich während des Photographierens weiter am duftenden Ananassalbei (Salvia rutilans) delektiert. So sehr ich gemotzt habe, dass sich dieser so lange Zeit gelassen hat mit der Blüte, jetzt, da nur mehr so weniges blüht, erfreut er doppelt und dreifach.
Warum, bitte, kann es nicht ein paar Wochen so traumhaft bleiben, dann vielleicht (wenn es denn sein muss) ein, zwei Wochen Schnee und danach der Jahreszeitenablauf im Rückwärtsgang? Ein strahlender Herbst, der in einen flirrenden Sommer übergeht, der dem Frühling Platz macht?
Ich fürchte, mein Vorschlag wird nicht aufgegriffen werden. So versuche ich, mich mit dem Grau anzufreunden. Wenn es Motivationslücken gibt, muss ich halt zu den Herbstbildern zurückkehren. Habe ja wie Frederick von Leo Lionni Farben gesammelt.
Dabei wäre meine Idee vom Rückwärtsgang so genial. Seufz...
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