Donnerstag, 10. Oktober 2013

WÄRMENDE SOUVENIRS

Frau befindet sich in der Werkverbotszone. Strenge Schonung ist angesagt, Horrorszenarien bei Zuwiderhandlung werden an die Wand gemalt. Vor dem Fenster verderben die mühsam gezogenen Paradeiser und Chilis, der prognostizierte erste Schnee wird das Basilikum dahinraffen, von den Kübelpflanzen, die nach dem Wintergarten lechzen, ganz zu schweigen. Der ganze Garten schreit nach der ordnenden Hand, aber wer will sich denn schon durch unbedachtes Gartenarbeiten gesundheitliche Langzeitschäden einhandeln? Eben.




Deshalb habe ich mir Trost ins Zimmer geholt. Einige meiner geliebten Hortensien vorsichtig um ein paar Bouquets erleichtert und in Tontöpfen auf dem Kaminsims arrangiert. Das Schwemmholz wird noch Gesellschaft von weiteren schattenwerfenden Wurzeln und Ästen bekommen. Kommt Zeit, kommt Schwemmholz.



Anstoß für die Tontöpfeparade haben drei Kerzen gegeben, die ich letztes Jahr in Thiron-Gardais gekauft habe. Damals habe ich gar nicht überlauert, dass die hübschen alten Topferl aus genau jenem Garten waren, den ich zuvor besichtigt hatte. Das ist mir erst heute bei näherer Betrachtung aufgefallen. Doppelte Freude

Ich mag gerne Material, das "einfach so" vorhanden ist. Abgeblühtes, gesammeltes Holz und eben die Tontöpfe, die bisher unterschiedliche Funktionen hatten. Wie beschrieben als Kerze, konventionell als Blumentopf und auch (umgekehrt auf einem Untersetzer platziert) als Garten-Aschenbecher. Jetzt beginnt die Winterpause für sie und bringt Wärme und erhöhte Wertschätzung.





Übrigens habe ich über Thiron Gardais schon auf diesem Blog geschrieben und Photos gezeigt. Hier ein weiterer Link zu diesem Garten und seiner Geschichte.



Eigentlich hatte ich ja vor, im September Le Perche wieder zu besuchen, habe mich dann aber zum Glück dagegen entschieden. Wäre krankheitsinkompatibel gewesen. Jetzt bin ich daher noch empfänglicher für jegliches Erinnerungsstück, auch für die Hortensien, die so entzückend altmodisch und ein bissl morbid sind.

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