Dienstag, 28. Februar 2017

SAUER MACHT HOFFENTLICH LUSTIG

Frau war am Verwertungs- und Vorratswerk. Warum? Weil sie ihr Hirn von allen möglichen lästigen Dingen befreien wollte, die derzeit auf sie einstürmen. Dafür ist die banale Küchenarbeit gerade richtig. Vor allem, wenn sie mit Wohlgerüchen gepaart ist.



Derzeit tobt in wärmeren Gegenden die Zitronen- und Orangenernte und da Bio-Orangen und -Zitronen, die noch dazu fair gehandelt sind, nicht ganzjährig zur Verfügung stehen, habe ich beim letzten Einkauf je zwei Netze mitgenommen.



Warum ich das mache? Ich trinke gerne Zitronensaft und presse deshalb immer wieder eine größere Menge Zitronen aus. Sowohl beim Backen als auch beim Kochen habe ich einen nennenswerten Verbrauch an getrockneten Zitrusschalen und ich bin zu geizig, etwas in winzigen, überteuerten Päckchen zu kaufen, das ich in meinem Haushalt zu Biomüll degradiert habe.



Außerdem muss ich zugeben, dass ich die Mentalität eines Eichkatzls (in D: Eichhörnchen) habe. Vorratshaltung ist für mich erfunden worden. Ich liebe es, wohlgefällig meinen Blick über das selbst haltbar Gemachte streifen zu lassen. Besonders in schönen Gläsern sind sie für mich ein optischer Genuss.


Einen weiteren Grund für meine heutige Aktion (neben der ersehnten Stimmungsaufhellung und Gedankenklärung) gibt es auch noch: meine Faulheit. Mit kaum einer anderen Tätigkeit in der Küche kann ich so schnell und unaufwändig einen so langanhaltenden Effekt erzielen. Alles klar?


Deshalb habe ich die Zitrusfrüchte heiß abgewaschen, abgetrocknet und dünn geschält. Wegen der derzeit nicht berauschenden Temperaturen trockne ich die Schalen im Ofen bei ca. 30 Grad. 



Dann wurde die Zitruspresse angeworfen. Wenn ich nur einige wenige Früchte zur Verfügung habe, entsafte ich sie manuell, heute wieder einmal mit der elektrischen Presse. Ein Teil des Saftes wird in den nächsten Tagen konsumiert, der Rest wird im Eiswürfelbehälter eingefroren. 



Demnächst werden die Gläser, in denen die Schalen der letzten Wochen schon gelandet sind, aufgefüllt. Alles in allem hat die Aktion vom Vorbereiten der benötigten Utensilien bis zu deren abgewaschenen Zustand nicht ganz eine halbe Stunde gedauert. Dafür habe ich genug Schalennachschub für längere Zeit.



Das Glas köstlichen Zitronen-Orangensafts, mit Mineralwasser gespritzt und mit Vanille verfeinert, habe ich schon genossen. Und ich kann es bestätigen: Sauer macht wirklich lustig. Zumindest zufrieden, sehr zufrieden.

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