Sonntag, 13. April 2014

MAKING OF HOCHBEET

Frau war am Gartengestaltungswerk. Schon letzten Jahr stand fest, ein Hochbeet muss her. Wie in einem Blogeintrag vom Mai letzten Jahres geschrieben, sollte es ein aus Weide geflochtenes werden. Eigentlich war es vereinbart für diesen Frühling, aber... Wurde nichts draus. Da aber der Garten durch all die (erzwungenen) Fäll- und Kanalarbeiten fürchterlich malträtiert wurde und dringend die zerbröselnden Töpfe, die bisher Chilis und Paradeiser und Kräuter beherbergten, ausgetauscht werden mussten, musste rasch eine Alternative gefunden werden. Ratatataaaaa... hier ist es und der Hund wundert sich.



Da Weide als Ummantelungsmaterial ausfiel, bot sich Lärche an. Mit dem Vorteil, dass dieses Material wesentlich weniger schnell verrottet.

Es stellte sich die Frage, wie ich in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit zum Objekt meiner Begierde kommen könnte. Da fiel mir ein Familienbetrieb ein, den ich schon mehrmals zu meiner vollen Zufriedenheit in Haus und Hof beansprucht habe. Beetausmaße abstecken, überprüfen, zwei vergnügliche Telefonate, ein umgehend gelieferter (und eingehaltener) Kostenvoranschlag - und die Sache war vereinbart. Genau nach meinen Wünschen, den baum- und daher sonnentechnisch ungünstigen Bedingungen trotzend und mit Termin innerhalb kürzester Zeit.



Meine Vorarbeiten haben sich vorerst auf das Leeren der Riesentöpfe, die einige Jahre beste Dienste geleistet haben, konzentriert. Die Erde durch ein ganz feines Sieb rütteln, wobei zahllose Dickmaulrüsslerlarven zum Vorschein kamen. Die gesiebte Erde wurden für die Füllung des Hochbeets gesammelt.



Als nächstes ließ ich die hinter den Töpfen befindliche Brennesselplantage auf und fabrizierte mit den Blättern und Stängeln den Ansatz für Brennesseljauche. 
Nun ergab sich noch die Frage, wie man die vier Meter langen und 60 cm breiten Teile durch meinen verwinkelten Garten transportieren kann. 


Da kam mir die rettende Idee, eine Schneise durchs Unterholz zu schlagen. Dort werden demnächst Eiben als Ersatzpflanzung für die gefällten Bäume stehen. Meine Rodungsarbeiten hatten also Doppelnutzen. Der dort wachsende Waldmeister nahm das Versetzen zu falscher Zeit zum Glück nicht übel.



Auf die Minute pünktlich wurde das vormontierte Material geliefert und zu meinem Entzücken brauchte ich nicht einmal bei der Schlepperei Hand anzulegen, denn ein glücklicher Zufall bescherte einen starken, geschickten und besonders netten Helfer.



Nachdem von mir noch nicht begradigte Unebenheiten schwuppdiwupp zum Verschwinden gebracht waren, wurde in atemberaubender Geschwindigkeit das Beet montiert. Als nächstes wurde es ausgekleidet und so langsam schaute das Ganze aus wie ein wohl ausgeschlagener Sarg für einen Hünen.



Da stand es also. 4 Meter lang, 1 Meter tief und 60 cm hoch. Perfekt montiert und genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.



Es ist einfach ein Vergnügen, wenn Handwerker nicht nur kompetent, sondern auch nett und freundlich sind. Eines steht für mich fest: Wann immer ich etwas aus Lärchenholz brauche, kommt für mich nur die Firma Leimüller in Neumarkt am Wallersee in Frage. Ein bissl Werbung muss sein, was sollte ich sonst mit meiner Zufriedenheit und der hohen Wertschätzung, die ich seit Jahren dieser Familie entgegenbringe, anfangen?



Das nächste Wochenende war dem Befüllen des Beetes gewidmet. Zum Glück war ich nicht allein, sondern mit dem Mann am Werk. 
Zuunterst kam eine Lage Zweige und Äste, die ich vorsorglich im Herbst zurechtgelegt hatte. 



Dann begann die Knochenarbeit: den Humus (vorne im Bild, mit Unkraut verziert), der bei den Kanalarbeiten im Herbst abgetragen und auf einem Haufen gehortet wurde, durchs grobe Kompostgitter werfen und auf die Äste schaufeln. 


Darauf dann eine Schicht halbreifen Kompost, brav auf Wurzelunkraut, Nußschalen und anderem Störendem durchwühlt.


Jede Schubkarrenladung auf je ein Drittel des Beetes verteilt brachte nur sehr zaghafte Höhenfortschritte.



Nach einer weiteren dünnen Schicht Humus, der so wunderbar mit Regenwürmern durchsetzt war, folgte dann eine abschließende dicke Schicht Halbreifkompost. 30 cm unterm Rand war die Freude am Schaufeln und Schleppen enden wollend. Mehr als einen Kubikmeter hatten wir schon geschaufelt, durchsiebt, mit der Schubkarre über Stufen durchs Haus (!) an Ort und Stelle gekarrt, dort ins Beet geschaufelt und festgerüttelt und -gestampft.



Zum Glück wurde die Erde erst am nächsten Tag geliefert. Zeit, die krachenden Gliedmaßen abendlich auszuruhen.



Mittags lieferte der Bauer wie ausgemacht die Erde. Feine Erde, biologisch gedüngt. Die nächsten und abschließenden 30 cm Auffüllen waren im Gegensatz zur vorherigen Plackerei fast ein Vergnügen. Fast. 



Der Mann am Werk hievte die Säcke in das Beet, schnitt sie auf und leerte sie, und die Frau machte sich ans Verteil-, Rüttel und Verdichtungswerk.



Jetzt darf sich das Beet ausruhen und die Erde (etwas) setzen. Nach Ostern ist dann der Pflanzenmarkt der Arche Noah in Salzburg, da werden jene Pflanzen besorgt, die noch fehlen. Viele der Chilis habe ich über den Winter gebracht, die blühen schon im Wintergarten und hoffen ungeduldig, dass sie bald hinaus dürfen. Wir hoffen es zumindest, denn wir möchten unser Beet so bald wie möglich bepflanzen.



Die Pläne für die Bepflanzung schmieden wir schon eifrig, Kapuzinerl haben wir heute ausgesät. Die sollen am Rand ein bissl hinunterranken.


Ich hoffe, dass ich im Sommer Bilder von einem üppig bewachsenen Beet posten kann. Ich nehme aber an, dass ich von den Raritäten, die wir beim Pflanzenmarkt erstehen werden, schon Bildbericht erstatte.

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