Frau ist weiter am Vorratswerk, diesmal die Sinne schonend. Denn bei langen Marmeladenkochpartien beschwert sich die Nase, beim wurzelgewerktem Salzigen in großer Menge ebenfalls. So von überall ein bissl ist die perfekte Kombination. Nasentechnisch. Zudem musste das köstliche Brot vom Vortag mit frischer Marmelade bestückt werden.
Sollte sich übrigens jemand für das Rezept meines Lieblingsbrotes mit Lievito madre (italienischer milder Weizensauerteig) interessieren, so ersuche ich, dies bei den Kommentaren zu vermerken.Aber jetzt zur Marmelade. Wollte diesmal Kaki, hab wieder nur Sharon bekommen. Da mir die zu fad sind, hab ich den Versuch gestartet, sie mit Orangen zu mischen. Und zwar mit ganzen Orangen. Denn ich bin 1. faul und 2. mag ich leicht Bitteres.
Sharon-Orangen-Marmelade
- Kaki und Orangen im Verhältnis ca. 2:1 (bei mir waren es gesamt 1,7 kg)
- Gelierzucker 2:1, dem Gewicht der Früchte entsprechend
- Saft von 2 Zitronen
Wahrscheinlich wäre auch der Pürierstab damit fertig geworden, wäre mir aber zu mühsam gewesen.
Da das Püree leicht anbrennt, habe ich die Marmelade auch in zwei Partien gekocht, was auch das Halten der Temperatur beim Einfüllen erleichtert. Bekanntlich muss die eingefüllte Marmelade im Glas mindestens 80 Grad haben.
Ist eine überschaubare Menge, aber bei mir wird Marmelade auch in überschaubarer Menge konsumiert.
Die Nase voll des süßen Dufts, den ich vor dem Abwaschen des Mixers auch meinem Gaumen - mit dem feinen Brot - gegönnt habe, machte ich mich an die salzige Vorratshaltung.
Suppenwürze
Diesmal ist mir fast ein ganzes Packl Salz reingerutscht. Nicht arg, man muss halt beim Dosieren bei Suppen und Saucen aufpassen. Dafür ist sie eindeutig gut und sicher konserviert. Selten ein Schaden, wo kein Nutzen. ;)
Verwendet habe ich diesmal
- 2 bio Suppenzeug- aka Wurzelwerk-Tassen à 40 dag (dtdt: 400 g)
- Reste aus meinem Garten (Petersilie, Stangensellerie, Jungzwiebeln und 3 Zehen Knoblauch)
- Dazu gehört eigentlich Salz im Verhältnis 5:1, also pro 10 dag Gemüse 2 dag Salz.
So ungefähr. Eigentlich. Ab diesem Verhältnis ist die Suppenwürze im Kühlen (nicht notwendigerweise im Eiskasten aka Kühlschrank) mindestens 4 Monate haltbar. So die einschlägige Literatur. Unter uns gesagt: Ich hab schon einmal ein in die Jahre gekommenes Glas "gefunden", das nach 17 Monaten (hüstelhüstel) taufrisch war. Sowas verwende ich nur für mich, nicht für Gäste.
Nur den Lauch, die Jungzwiebel und die Sellerie- und Petersil-Blätter habe ich grob per Hand zerkleinert, den Rest direkt in den Zerkleinerungsaufsatz der Küchenmaschine gestopft, der wie ein Reibeisen funktioniert. Wenn ich die Maschine schon auf der Arbeitsfläche stehen hab, muss ich mich nicht mit dem Reibeisen abplagen.
Daraufhin hab ich das zerkleinerte Gemüse und die Kräuter in den nächsten wunderbaren Aufsatz gefüllt: in den Mixeraufsatz. Der vorherige Zerkleinerungsschritt ist bei einem starken Mixer eigentlich nicht nötig, aber so erhält man relativ rasch eine wirklich homogene Paste. Finde ich halt.
Dazu kam der große Salzschwups und das Resultat war der beabsichtigte feine Brei. So wie er auf dem Bild zu sehen ist.
Habe das Kindertischerl mit dem Gestell für die Papierrolle zweckentfremdet, um mir und Ihnen den heute produzierten Vorrat vor Augen zu führen. Zuckerreduzierte Marmelade und Salzfülle in der Suppenwürze. Auch irgendwie ein Ausgleich, oder?
Bevor ich mich aber jetzt an meine ersten Adventskeks mache, die wie immer die Spekulatius sind (Ergänzung s.u.), werde ich die Vogerl füttern. Die fressen derzeit in Windeseile alles, dessen sie habhaft werden können. Die Nüsse am gestern aufgenommenen Bild sind ebenso verschwunden wie die eigentlich als Zimmerdekoration gedachten kleinen Hagebutten und die meisten anderen Beeren auf den Sträuchern. Innerhalb eines Tages, was nicht wirklich wundert.
Denn am Freitag, also vorgestern, fiel der erste Schnee - und das reichlich. Vielleicht bin ich deshalb so erpicht auf Vorräte und überwinde das Verlangen nach Winterschlaf? Oder stresst mich der Weihnachtskaktus, der trotz der Kälte im Wintergarten wie immer seiner Zeit weit voraus ist? Wer weiß...
Ich breche also auf in den Garten, wo ich auch noch einige Haselnusszweige als Gerüst für den Adventkranz schneiden will, und widme mich danach meinem Spekulatius, dessen Teig ich gestern Abend zu 100% Mascobadozucker gegönnt habe. Außerdem probiere ich noch etwas Neues. Wenn es klappt, werde ich Sie benachrichtigen.
Das ist wieder ein Fest für alle Sinne liebe SuGo! Danke für den schönen Bericht.
AntwortenLöschenDanke fürs Lesen und kommentieren, lieber Igor!
AntwortenLöschenIch schreib ja meinen Wald- und Wiesenblog vor allem zum eigenen Vergnügen und die Reichweite ist mir egal. Aber natürlich freue ich mich besonders, wenn ihn jemand (nicht nur anonym) liest und kommentiert. Vor allem jemand, den ich so schätze wie Dich.
Wir lesen uns! ;)