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Donnerstag, 19. März 2020

HOME SWEET HOME: BÄRLAUCH ALS GEHEIMWAFFE

Frau ist weiter am Werk in Haus und Garten, wie alle anderen auch. Dabei ist es schon der 15. Tag der anfangs selbstverordneten Pseudoquarantäne, die ich coronaunabhängig zum Gesunden vor einer inzwischen abgesagten Operation einhielt.



Habe beschlossen, nun regelmäßig so etwas wie ein "Krone" Tagebuch zu schreiben. Der Anregung durch eine Freundin folgend mit dem Titel "Home Sweet Home". Das finde ich perfekt passend für die derzeit durchaus fröhliche und ziemlich produktive Einzelhaft.

Aber nur nicht zu viel auf einmal machen, damit die Arbeit ja nicht ausgeht, wofür bei mir absolut keine Gefahr besteht, auch wenn - wie zu erwarten ist - die drastische Reduktion der direkten sozialen Kontakte lange dauern wird.

Gestern habe ich mich über den Bärlauch im Garten hergemacht und Bärlauchpesto fabriziert. Da ich leider nur mehr sehr wenig von meinem köstlichen kretischen kaltgepressten Öl hatte, war das Resultat enorm intensiv.



Wodurch es DIE Abstandseinforderungsspeise schlechthin ist. Alle, die es wagen, einen geringeren Abstand als 5 Meter einzuhalten, fallen auf der Stelle ohnmächtig um. Der Geruch ist einfach umwerfend! Der Geschmack übrigens auch, was nicht nur ich behaupte, sondern auch einer meiner lieben AußendienstmitarbeiterInnen, der mir den Lebensmitteleinkauf abgenommen hat, und dessen Mitesserin waren höchst angetan.

Denn wenn ich schon zu Haus bin, dann kann ich denen, die derzeit unter Gefahren und bis zur Erschöpfung arbeiten, auch was Feines zukommen lassen. Schon gar, wenn ein so phantastischer Doppelnutzen gegeben ist, der für mich irrelevant ist. Ich riech mich ja nicht.



Das Rezept gebe ich hier nicht weiter, denn ich habe nichts abgewogen. Nur so viel: ich habe den Bärlauch gewaschen, in der Salatschleuder getrocknet, in mittelfeine Stücke geschnitten, mit geriebenen Mandeln (Reste von Weihnachten, es müssen nicht Pignoli sein!) und frisch geriebenem Parmesan vermischt, über das ganze Olivenöl gegossen und mit dem Pürierstab zu einer feinen Paste vermanscht. Mengen nach Gefühl geht offensichtlich auch.

Wichtig ist, dass man das Bärlauchpesto mit Öl bedecken und unbedingt im Eiskasten (dtdt. Kühlschrank) aufheben soll und zwar nicht lange! Auch hier ist die Gefahr von Butolinumtoxin und das brauchen wir nicht auch noch dazu zu unserem Schlamassel! 

Penne rigate mit frisch geriebenem Parmesan drüber: ein grandioser und intensiver Genuss, auch bei sparsamem Pestoeinsatz.



Mit dem Einfrieren von Pesto war ich nicht zufrieden. Es geht der Geschmack im Pesto verloren, der aber den gesamten Tiefkühler parfümiert. Lieber mache ich Pesto mehrmals frisch, das geht noch einige Zeit, denn es wachsen reichlich kleine Blätter nach. Außerdem trockne ich ganz vorsichtig eine mittlere Menge von Blättern, pulverisiere sie danach und vermische sie mit Salz. Verliert natürlich an Aroma, aber es konserviert ein bissl die erste Frühlingskräuterfreude, ist jedoch nicht als Waffe einzusetzen, was auch wieder wichtig sein wird.

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