KRÄUTERSALZ UND -ZUCKER TEIL 2

Frau ist am Fortsetzungswerk. Die in den letzten Wochen fabrizierten Salze und Zücker entzücken und erfreuen sich allgemein höchster Beliebtheit. Außerdem ermöglicht das milde Wetter, das noch keinen Frost gebracht hat, weitere Ernten.

Also schnipple ich mich durch den Garten, denn die Kräuter sind noch überraschend aromatisch. Im Backofen bei 40 Grad bis zum Knisterstadium getrocknet, behalten sie sowohl Aroma als auch Farbe. 

Die meisten zumindest. Der Ribiselsalbei war zwar grün, hat aber nur bitter geschmeckt und einige Kräuter verlieren die Farbe. Aber schmecken intensiv.

Bin wieder auf die vor kurzem beschriebene "rieselfreudige" Variante umgestiegen und zutiefst mit den Trocknungs- und Pulverisierungsergebnissen zufrieden. 

Auch für die nächste Macarons- und Konfektproduktion ist gesorgt. Der Ananassalbeizucker schmeckt wirklich intensiv nach Ananas, die mit möglichst wenig Weißem getrockneten Schalen der Bioorangen duften und schmecken umwerfend. Nur der Lavendelzucker lässt, pur gekostet, Assoziationen mit Duftseife aufkommen. Der wird sich wohl lange halten, denn er ist nur höchst sparsam einzusetzen.

Die abgeräumten Zweige (und jene, die schon länger im Zimmer gestanden sind) bündle ich übrigens, denn mit ihnen lässt sich vortrefflich räuchern. An einem Ende kurz angezündet und dann ausgelöscht glosen sie vor sich hin und verbreiten noch einmal Duft im ganzen Haus. Sinnvoller Weise macht man das über einem feuerfesten Gefäß, ich verwende dazu eine kleine Zinkwanne.

Jetzt muss ich  rasch zum Majoran schauen, der vor sich hintrocknet. Und danach noch einige Kräuter schneiden. Zitronenmelisse und gemischte mediterrane Kräuter (Thymian, Rosmarin, Oregano) stehen ebenso auf dem Programm wie Zitronenmelisse. Nächste Woche ist Frost angesagt, da will ich noch retten, was zu retten ist.

Unter uns gesagt: ich liebe diese rasch produzierten Dinge, von denen man so lang etwas hat. Und ganz besonders, wenn sie die Erinnerung an den Sommergarten wach halten.