STREICHFEST: DIE GRÜNEN AUFSTRICHE

Los geht's mit den Rezepten, wie angekündigt. Die streichfeste (heute eher -fähige) Frau am Werk beginnt mit Ihren Lieblingsaufstrichen. Zwei Rezepte des Erdapfelkas habe ich ja hier bereits veröffentlicht. Gehören auch zu meinen Favoriten.

Zur Sprachregelung bzw. bei Verständnisschwierigkeiten für des Österreichischen Unkundige verweise ich auf die Kulinarische Sprachentwirrung in diesem Blogtheater. Sollte trotzdem was nicht klar sein: bitte im Kommentar nachfragen.

Heute ergehe ich mich in Grünem. Und zwar mit einem Avocado-Thunfisch-Aufstrich (liebvoll Gatschi genannt), den mir eine chilenische Freundin serviert  und umgehend das Rezept weitergegeben hat, einem Gorgonzola-Aufstrich unbekannter Herkunft und einem meiner absoluten Lieblinge, dem Knofi-Kürbis-Topfenaufstrich. Den habe ich auf einer Vernissage entdeckt und so lange gemampft, bis mir die anwesende Schöpferin des duftenden Grüns das Rezept verraten hat. Eigenartiger Weise bin ich nämlich nicht draufgekommen. 

Avocado-Thunfisch-Gatschi
3 reife Avocados, per Gabel zergatscht
1 große Zwiebel, in sehr kleine Würferl geschnitten
2 Dosen Thunfisch in eigenem Saft, in kleine Stücke gerissen
etwas Balsamico
Salz, Pfeffer
Alles miteinander vermischen. Erst vor dem Servieren machen, da der Gatschi rapid braun wird. Es soll die Bräune mildern, wenn man den Kern (als Ganzes) in den fertigen Aufstrich steckt. Schaut auf alle Fälle sehr fachgerecht aus..

 

Gorgonzola-grüner-Pfeffer-Sherry-Crème   

20 dkg Gorgonzola
20 dkg Philadelphia Frischkäse  

3 TL eingelegte grüne Pfefferkörner
4 EL Medium Sherry
Den zimmerwarmen Gorgonzola mit der Gabel zerdrücken und per Mixer mit dem Frischkäse und dem Sherry cremig rühren. Pfefferkörner fein hacken oder mit der Moulinette zerkleinern, dann alles zusammenschütten gut verrühren.

Knofi-Kürbiskernöl-Topfen
½ kg Topfen (dtdt: Quark), mager (möglichst bröckelig, nicht passiert)*
6-8 Knofizehen, zerquetscht
Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer
Alles zusammenmanschen. Die Menge des Öls ist u.a. abhängig von der gewünschten Farbe. Eigentlich gehört er grasgrün, die weissen Bröckerl erhöhen den optischen Effekt. Das Öl löffelweise unterrühren, immer wieder probieren.

*Sollte unpassierter Topfen nicht zu erhalten sein, kann man auch den passierten nehmen und etwas Cottage-Cheese hineintun. Damit erzielt man den gleichen Effekt.

Achtung: Bei künstlichem Licht mutiert der Gatschi farblich und wird unappetitlich braun! Nächtlings immer unter Leuchtstoffröhren halten, die erhalten eine gewisse Grünschattierung.

Die Mengenangaben sind natürlich je nach Bedarf variierbar. Näheres zur Menge pro Person, im Festfall, siehe Streichfest-Tipps.

Als Brot finde ich, paßt für die ersten beiden eher Weiß-, für den letzten Schwarzbrot. 

Demnächst geht es weiter, dann auch mit fleischlichen Genüssen.